Ursprünglich veröffentlicht im Jahr 2009, dokumentiert dieser Artikel die Pionierleistung von IMSA bei der Einführung des automatischen Wechsels der Einlippenbohrer-Bohrgruppe: eine weltweite Innovation, die auch heute noch ein zentrales Merkmal unserer aktuellen Modelle MF1300/4P EVO und MF1650/5P EVO ist.
Der bekannte italienische Hersteller I.M.S.A. hat das Tiefbohrzentrum MF1100BBLL/6P entwickelt, das neueste Modell der BB-Serie. Die Innovation betrifft die Möglichkeit, die gesamte Einlippenbohrer-Kassette automatisch zu wechseln.
Übersetzung des Artikels aus der italienischen Fachzeitschrift COSTRUIRE STAMPI, September 2009, Publitec Verlag.
Neuigkeiten bei I.M.S.A. mit dem neuen Tiefbohr- und ergänzenden Bearbeitungszentrum MF1100BBLL/6P, der neuesten Weiterentwicklung der BB-Serie. Das Besondere am MF1100BBLL/6P ist, dass es sich um die erste Maschine weltweit handelt, die über eine Lösung zum automatischen Wechsel der Einlippenbohrer-Kassette verfügt. Frühere Maschinen erreichten dieses Ergebnis nur durch den Wechsel des Einlippenbohrers, ohne dabei die Spänebox und die Bohrbuchse zu ersetzen. Die Lösung von I.M.S.A. ist in dieser Hinsicht sicherlich die vollständigste, da nicht nur der Bohrer, sondern die gesamte Einlippenbohrer-Kassette gewechselt wird.
DIE BOHREINHEIT WECHSELN: EINE ABSOLUTE NEUHEIT
Ab sofort ist es möglich, den Durchmesser der Bohrungen, die den Kühlkreislauf bilden, während der Bearbeitung im Bohrzentrum zu ändern. Auf diese Weise kann die Maschine so programmiert werden, dass sie alle Bohrarbeiten bis zur Fertigstellung der Form ausführt, mit einer deutlichen Reduzierung der Durchlaufzeit. Diese Möglichkeit wird noch mehr geschätzt, wenn sogar die Form, die in die Maschine geladen wird, gewechselt werden kann. Das Zentrum MF1100BBLL/6P ist nämlich mit zwei Lösungen des Unternehmens FCS System aus Treviso ausgestattet, um sowohl den gesamten Spanntisch als auch das Fräswerkzeug zu wechseln.
Die Kombination aus Kassettenwechsel, Werkstückwechsel und Fräswerkzeugwechsel ermöglicht somit einen hohen Grad an Autonomie im Betrieb und sogar ein Setup der Maschine während der Bearbeitung.
LEISTUNGSDATEN
Das Tiefbohrzentrum MF1100BBLL/6P verfügt über einen horizontalen Verfahrweg von 2.200 mm. Die Maschinenstruktur kann Formen mit einem Durchmesser von bis zu 2.900 mm aufnehmen, bei einem Rotationsgewicht von bis zu 10.000 kg. Die Bohrkapazitäten reichen von 5 bis 40 mm im Vollmaterial, bei einer Einzeltiefe von 1.100 mm im Einzyklusverfahren, mit einer Bohrspindel mit 9 kW Leistung im S1-Betrieb. Die Bearbeitungseinheit ist bis ±20° schwenkbar und ermöglicht Bohrungen mit doppeltem Neigungswinkel. Die trigonometrische Achsenkompensation wird per CNC über spezielle I.M.S.A.-Funktionen berechnet.
WECHSEL ZUM FRÄSEN OHNE BEDIENERINTERVENTION
Die Abmessungen dieser Maschine ermöglichen die Bearbeitung von mittelgroßen Formen. Für diese Formen, bei denen die Bohrmeter nicht zahlreich sind, ist es entscheidend, die Maschine in kurzer Zeit vom Bohren zum Fräsen umstellen zu können. Die ISO-40-Frässpindel, die sich auf demselben Schlitten (Ram) befindet, jedoch auf einer vom Bohren unabhängigen Achse, ist ein Merkmal der I.M.S.A.-Maschinen der BB-Serie und stellt sogar deren Aushängeschild dar: Dank der Unabhängigkeit der Spindeln können die Benutzer automatisch Bohr- und Fräszyklen durchführen, ohne dass der Bediener eingreifen muss, um vom Fräsen zum Bohren und dann zum Gewindeschneiden zu wechseln. Obwohl ursprünglich als Ergänzungseinheit zum Tiefbohren konzipiert, bietet die Fräseinheit des MF1100BBLL/6P interessante Leistungen: 9 kW im S1-Betrieb und 11 kW im S6-Betrieb, maximale Drehzahl 4.000 U/min und verfügbares Drehmoment 226 Nm. Auch diese Einheit wurde im neuesten Modell der Serie verbessert: Der nutzbare Verfahrweg der Fräs-Z-Achse wurde von 360 auf 500 mm erhöht.
FLEXIBILITÄT IN DER ANWENDUNG UND SPEZIFISCHE STEUERUNGSFUNKTIONEN
Als zusätzlicher Freiheitsgrad gegenüber früheren BB-Modellen dieser Größe verfügt der MF1100BBLL/6P neben einer automatischen Rotation auch über einen 400 mm langen Verfahrweg des Tisches. Diese Bewegung ergänzt die Verfahrwege des Bohr- und Frässchlittens zur Erreichung des Arbeitsbereichs, sowohl bei geraden als auch bei doppelt geneigten Bohrungen. Das Zentrum MF1100BBLL/6P wird von einer numerischen Steuerung Selca * (siehe Hinweis) gesteuert, mit spezifischen Funktionen für das Tiefbohren und die Mehrachsenverwaltung, wie z. B.: Verwaltung der trigonometrischen Koordinatenumrechnung für geneigte Bohrungen; doppelte elektronische Kontrolle der Effizienz der Einlippenbohrer; elektronische Steuerung der Vorschubkraft der Bohrbuchse auf die Form; elektronische Steuerung der Bohrereintrittsrampe ins Werkstück; Steuerung von Ölfluss und -druck.
EINE STRUKTUR FÜR MAXIMALE STEIFIGKEIT
Die Steifigkeit in jeder Position wird durch die vertikale Portalstruktur der Säule und die hydraulische Verriegelung des Tisches gewährleistet. Die Technologie der I.M.S.A.-Maschinen hat sich im Vergleich zu den ersten Ausführungen stark weiterentwickelt, die eine mobile Säulenkonfiguration mit nur unterer Führung hatten; eine solche Struktur kann zu Durchbiegungen am oberen Ende der Säule führen. Die Gantry-Säule aller I.M.S.A.-Maschinen der BB-Serie ist hingegen ein vertikales Portal, das das Biegemoment, das durch den Vorschub des Bohrwerkzeugs auf die Säule wirkt, viermal besser aufnehmen kann und somit eine sechzehnfach höhere Steifigkeit erreicht.
IMMER AUF DER HÖHE DER ANFORDERUNGEN DER FORMENBAUER
Dank deutlich steiferer, leistungsstärkerer, besser gesteuerter Maschinen mit sehr effizienten Kühlsystemen hat I.M.S.A. höhere Vorschubgeschwindigkeiten, bessere Qualität und kürzere Maschinenrüstzeiten erreicht. Diese Exzellenz steht heute mehr denn je im Dienst des Formenbauers, der dank der absoluten Neuheit des Wechsels der Bohrgruppe die Maschine noch autonomer arbeiten lassen kann.
Hinweise:
(*) Seit 2011 stattet IMSA seine Tiefbohrmaschinen mit Heidenhain-Steuerungen aus.
2025: Die Bohrerwechsel-Lösung ist derzeit auf den Tiefbohr-Fräszentren MF1300/4P EVO und MF1650/5P EVO EVO verfügbar.